In den vergangenen Tagen war es in der Hauptstadt Bangui erstmals seit Wochen wieder zu Gewalttaten gekommen. Das Land wird von Gefechten zwischen der ehemaligen muslimischen Rebellenbewegung Séléka und der "Anti-Balaka" genannten christlichen Milizen erschüttert.
###mehr-artikel###
In der vergangenen Woche hatte zudem ein Generalstreik Bangui tagelang lahmgelegt. Der Aufruf dazu war per SMS verbreitet worden. Das Sende-Verbot gilt zunächst unbefristet. SMS sind vor allem für die arme Bevölkerung in der Zentralafrikanischen Republik ein bevorzugtes Kommunikationsmittel, weil die Textnachrichten billiger sind als Anrufe. Über den Kurznachrichtendienst Twitter bestätigten Bewohner Banguis, dass es seit Montag nicht mehr möglich sei, Textnachrichten zu verschicken.
Mehr als ein Jahr nach Ausbruch der Gewalt bleibt die Lage in der Zentralafrikanischen Republik angespannt. Der politische Konflikt um die Macht im Staat sowie der Kampf zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen um die knappen Ressourcen hat sich in weiten Teilen des Landes zu religiös verbrämten Kämpfen zwischen Christen und Muslimen ausgeweitet.
Die Hälfte der Bevölkerung, 2,2 Millionen Menschen, ist von humanitärer Hilfe abhängig. Mehr als eine Million sind den UN zufolge auf der Flucht. Immer wieder wird von brutalen Überfällen vor allem auf dem Land berichtet. Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" evakuierte am Dienstag eine Klinik in der Stadt Ndélé im Norden des Landes, nachdem Angreifer das Haus brutal überfallen und ausgeraubt hatten.