Die Einrichtung des Hilfswerks in der nördlichen Stadt Ndélé sei von Bewaffneten überfallen worden, teilte "Ärzte ohne Grenzen" am Dienstag mit. Ein Teil des Teams habe nun die Stadt verlassen.
"Wir sind nach wie vor entschlossen, den Menschen im Land zu helfen, doch dafür müssen die Konfliktparteien uns respektieren und minimale Sicherheitsstandards garantieren können", sagte der Landeskoordinator von "Ärzte ohne Grenzen", Javier Eguren. "Andernfalls können wir unsere Arbeit nicht fortsetzen." Der Angriff am Montag sei ein Raubüberfall gewesen.
###mehr-artikel###
"Ärzte ohne Grenzen" ist nach eigenen Angaben die einzige Organisation, die in Ndélé medizinische Hilfe leistet. In der angegriffenen Einrichtung würden wöchentlich 1.600 Behandlungen vorgenommen, mehr als ein Drittel der Patienten seien Kinder unter fünf Jahren.
Ende April waren in der westlichen Stadt Boguila 18 Zivilisten bei einem Angriff auf eine Klinik der Organisation getötet worden, darunter drei Mitarbeiter. "Ärzte ohne Grenzen" hatten daraufhin die Arbeit in dem Land eingeschränkt. In der Zentralafrikanischen Republik arbeiten derzeit mehr als 300 internationale und 2.000 lokale Mitarbeiter des Hilfswerks.
Seit einem Militärputsch im März 2013 eskaliert die Gewalt zwischen Christen und Muslimen in der Zentralafrikanischen Republik. Die Hälfte der Bevölkerung, etwa 2,2 Millionen Menschen, sind von humanitärer Hilfe abhängig. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen warnen seit Monaten vor ethnischen Säuberungen im Land.