Der ehemalige Rebellenführer Salvador Sánchez Cerén ist als neuer Präsident von El Salvador vereidigt worden. In der Hauptstadt San Salvador feierten am Sonntag (Ortszeit) Tausende Anhänger die Amtseinführung des neuen Staatschefs. Der 69-Jährige hatte im März mit hauchdünnem Vorsprung die Stichwahl gegen den rechtskonservativen Kandidaten Norman Quijano von der Arena-Partei gewonnen. Quijano hatte anschließend "massiven Wahlbetrug" beklagt und erklärt, das Ergebnis nicht anzuerkennen.
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Sánchez Cerén gehört der ehemaligen Guerillabewegung und jetzigen Regierungspartei FMLN an. Die Amtszeit der neuen Regierung dauert bis zum 31. Mai 2019.
Sánchez Cerén versprach in seiner Antrittsrede, sich vor allem für die Bekämpfung von Armut und Kriminalität einzusetzen. Nach einer gescheiterten Waffenruhe zwischen verfeindeten Gangs überschattet eine neue Gewaltwelle das mittelamerikanische Land. Die Zahl der täglichen Morde ist von etwa fünf im vergangenen Jahr auf rund zehn angestiegen. Zudem leben rund 40 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze.
Sánchez Ceréns Vorgänger, der parteilose TV-Journalist Mauricio Funes, hatte für die FMLN 2009 erstmals die Macht der Arena-Partei durchbrochen, die seit Ende des Bürgerkrieges (1980-1992) durchgehend regiert hatte. Sánchez Cerén ist El Salvadors erster ehemaliger Guerillaführer im Präsidentenamt.