Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, ermutigte die Teilnehmer, ihren Glauben als Christen in die Gesellschaft hineinzutragen. "Wir müssen uns nicht schämen, Christ zu sein", sagte der Münchner Erzbischof unter lautem Beifall. Nach dem Evangelium zu leben sei auch heute eine große Herausforderung. Dazu gehöre das Engagement etwa für die Armen, die Ausgebeuteten und Kranken.
Glück: Christen sollen sich einmischen
Kardinal Marx warb für die Ökumene zwischen den beiden großen Kirchen: "Wenn wir uns streiten, können wir nicht gut Zeugnis abgeben." Zu den Ehrengästen des Gottesdienstes im Stadion der Universität gehörten auch der evangelische Kirchentagspräsident Andreas Barner, die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Ellen Ueberschär, und der Regensburger evangelische Regionalbischof Hans-Martin Weiss. Barner lud zum nächsten evangelischen Kirchentag im kommenden Jahr nach Stuttgart ein.
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Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, nannte das fünftägige Laientreffen einen besonders wichtigen Beitrag "im Ringen um die richtige Verbindung von Vielfalt und Einheit" in der Kirche. Diesen Weg gelte es ohne Angst weiterzugehen, sagte Glück. Er ermunterte Christen, sich in gesellschaftliche Debatten etwa über Sterbehilfe oder die Bewahrung der Schöpfung einzumischen und in die Politik zu gehen. "Wir brauchen Menschen, die bereit sind, sich in der freiheitlichen, offenen und pluralen Gesellschaft zu engagieren."
33 000 Dauerteilnehmer und um die 20 000 Tagesgäste waren zum Katholikentag nach Regensburg gekommen. Sie diskutierten über die Zukunft ihrer Kirche - auch über strittige Themen wie den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, die Sexualmoral der Kirche oder die Kirchenfinanzen. Zudem feierten und beteten sie gemeinsam.