Maleficent – Die dunkle Fee (USA 2014)
Wie Dornröschens berühmte Antagonistin wegen Verrats nach Rache sann und diese mit einem Fluch belegt hat, erzählt diese Neuadaption des Märchen-Klassikers. Angelina Jolie steht dabei in der Titelrolle ganz im Zentrum dieser effektgeladenen Inszenierung, bei der die Grenzen zwischen Animationsfilm und Realfilm nahezu surrealistisch verwischen. Regisseur Robert Stromberg, der bislang als Ausstatter und Effektspezialist für Filme wie "Alice im Wunderland" und "Avatar" tätig war, liefert hier sein Regiedebüt. Passend zu der düsteren Stimmung wird der Titelsong "Once Upon a Dream" von Lana Del Rey gesungen. Allein wegen Jolies Darstellung der bösen Hexe ist der Film sehenswert.
Regie: Robert Stromberg. Buch: Linda Woolverton. Mit: Angelina Jolie, Elle Fanning, Miranda Richardson, Sam Riley. Länge: 96 Minuten. FSK: ab 6 Jahre (gekürzte Fassung).
Edge of Tomorrow (USA/AU 2014)
Major Bill Cage (Tom Cruise) soll, zum gemeinen Soldaten degradiert, an vorderster Front gegen eine außerirdische Macht an der Französischen Nordküste kämpfen. Nachdem er binnen weniger Minuten getötet wird, wacht er aber plötzlich in der Kaserne am Vortag der Schlacht auf. Fortan verfügt er über die Gabe, nach jedem Tod erneut an den Anfang zurückzukehren und mit jedem Fehler dazuzulernen. Nun will er mit Hilfe der Soldatin Rita (Emily Blunt) den Verlauf der Schlacht ändern. Die beiden Weltkriege werden in der Science-Fiction-Story romantisiert, statt Drohnen und Kampfjets agieren, ganz altmodisch, Soldaten, die jedoch in Roboteranzügen stecken. Tom Cruise und Emily Blunt können jedoch als Action-Paar überzeugen, ein wenig Humor lockert die unter Klischees leidende Handlung auf.
Regie: Doug Liman. Buch: Christopher McQuarrie, Jez Butterworth und John-Henry Butterworth (nach einem Roman von Hiroshi Sakurazaka). Mit: Tom Cruise, Emily Blunt, Bill Paxton, Brendan Gleeson. Länge: 113 Minuten.
Kathedralen der Kultur (D/USA/RU/F/NO 2014)
Wim Wenders bedient erneut, zusammen mit fünf weiteren Regisseuren, die 3D-Technik, um in diesem Dokumentarfilm eine faszinierende Perspektive auf architektonische Meisterwerke zu zeigen. Nicht jeder Beitrag ist überzeugend – aber: Michael Glawoggers elegante Hommage an die Russische Nationalbibliothek etwa vermag durch Lesungen der dort gesammelten Werke das Bauwerk "zum Sprechen" bringen. In Karim Aïnouz' Impression des Centre Pompidou in Paris wird das fremdartig-futuristische Bauwerk im Wandel des Tageslichts inszeniert. Bei ihm zeigt sich auch, im Gegensatz zu Wenders' Segment zur Berliner Philharmonie, beim Off-Kommentar eine Zurückhaltung, die bei Wenders in feierliches Pathos übergeht.
Regie: WimWenders, Michael Glawogger, Michael Madsen, Robert Redford, Margreth Olin, Karim Aïnouz. Mit: Meret Becker. Länge: 157 Minuten. FSK: ab 0 Jahre.
Die zwei Gesichter des Januars (GB/USA/F 2014)
Das Regiedebüt von Drehbuchautor Hossein Amini („Drive“) hat einen Krimi von Patricia Highsmith als Vorlage. In diesem trifft ein amerikanischer Stadtführer (Oscar Isaac) in Athen auf ein Paar (Viggo Mortensen und Kirsten Dunst) und wird mit ihnen in einen Mordfall verwickelt. Auf der Flucht vor der Polizei soll er ihnen zu falschen Papieren verhelfen und wird in eine ödipal gespickte Dreiecksbeziehung gezogen. Highmiths Roman von 1964 gilt als einer ihrer schwächeren. In Aminis Drehbuch wurden die Charaktere dafür teilweise stark verändert. Zwar ist diese Adaption kein packendes Psychodrama, aber doch schön fotografiertes Ausstattungskino.
Regie und Buch: Hossein Amini (nach einem Roman von Patricia Highsmith). Mit: Kirsten Dunst, Viggo Mortensen, Oscar Isaac, David Warshovsky. Länge: 96 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.