Vor dem Hintergrund des geplanten Präventionsgesetzes der Bundesregierung beraten die rund 250 Delegierten über eine bessere Gesundheitsförderung, wie die Bundesärztekammer in Berlin mitteilte. Auch die Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten in interdisziplinären und multiprofessionellen Teams gehört zu den Themen des 117. Ärztetages, der von Dienstag bis Freitag stattfindet.
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Vor dem Kongress hatte Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery beklagt, dass sich die Politik bisher nur wenig für die Prävention engagiere. 2013 sei ein Präventionsgesetz unmittelbar vor der Bundestagswahl gescheitert. Zudem stieß er eine Debatte über den Sinn von bestimmten Früherkennungsuntersuchungen an. "Wir müssen Nutzen und Risiko der Vorsorgeuntersuchungen stärker hinterfragen als bisher", sagte er der "Berliner Zeitung" (Samstagsausgabe). Studien zu Screening-Programmen zeigten, dass sich die Zahl der Todesfälle durch derartige Untersuchungen nur geringfügig senken lasse. Nötig sei eine wissenschaftliche Analyse aller Statistiken.
Mit dem im Bundesrat gescheiterten Präventionsgesetz wollte die Bundesregierung die Krankenkassen verpflichten, mehr Geld in die Vorbeugung gegen Volkskrankheiten zu investieren. Dem Entwurf zufolge sollten sie von 2014 an ihre jährlichen Ausgaben für Vorbeugeprogramme gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Ernährungsfehler, Diabetes und die Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Erwachsene auf sechs Euro pro Versichertem verdoppeln. Das hätte Mehrausgaben von 180 Millionen Euro bedeutet.