Leipzig feiert Einführung der Reformation vor 475 Jahren

Leipzig feiert Einführung der Reformation vor 475 Jahren
Mit einem Festgottesdienst in der Nikolaikirche und der Eröffnung eines Teils des sächsischen Lutherweges ist in Leipzig an diesem Sonntag die Einführung der Reformation in Sachsen vor 475 Jahren gefeiert worden.

Der evangelische Landesbischof Jochen Bohl erinnerte in seiner Predigt in der Leipziger Nikolaikirche daran, dass der Reformator Martin Luther (1483-1546) beim Anschlag seiner Thesen 1517 in Wittenberg "nicht im Entferntesten daran gedacht haben wird, welche Wirkungen seine Thesen auslösen werden".

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Der Landesbischof bezeichnete die Reformation als einen "politischen Akt aus geistlicher Hinsicht". Bohl verwies darauf, dass die Geschichte der sächsischen Landeskirche, die mit der Einführung der Reformation in Sachsen 1539 einsetzt, auch davon geprägt sei, dass die Kirche dabei "nicht immer allen Ansprüchen gerecht geworden" sei. Als Beispiel nannte der evangelische Bischof ausdrücklich die Verfolgung der Juden.

In seiner Predigt, der unter anderem Sachsens Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) und Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) beiwohnten, kündigte Bohl an, das Jubiläum der Reformation in Sachsen "ganz bestimmt nicht mit antikatholischen Gesten feiern" zu wollen. Zum Katholikentag, der in zwei Jahren in Leipzig ausgerichtet wird, "laden wir die Katholiken auch in unsere Kirchen und Gemeinden ein", fügte er hinzu. Im Anschluss an den Gottesdienst eröffneten Bohl und Jung den Leipziger Teil des sächsischen Lutherwegs.