Das staatliche Unternehmen Petroamazonas könne nun mit den Vorarbeiten beginnen, hießt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Demnach werde im März 2016 erstmals Öl gefördert werden. Die Bohrungen in dem Gebiet sind sehr umstritten, weil der Nationalpark Yasuní als einer der artenreichsten der Welt gilt.
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Ecuadors Präsident Rafael Correa hatte lange angeboten, die Bohrungen zu unterlassen, wenn die internationale Gemeinschaft rund 3,6 Millionen US-Dollar in einen Fonds zahlt. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch unter anderem an der Zurückhaltung Deutschlands. Im Yasuní-Nationalpark werden rund 850 Millionen Barrel Erdöl vermutet, rund 20 Prozent der Erdölreserven Ecuadors. Präsident Rafael Correa will die Einnahmen zur Armutsbekämpfung nutzen.
Man werde mit dem Ölfeld Tiputini beginnen, das außerhalb der geschützten Regenwaldzone liegt, erklärte Umweltministerin Lorena Tapia. Das andere Feld mit dem Namen Tambococha liegt innerhalb des Nationalparks. Ursprünglich sollte noch ein drittes Feld erschlossen werden. Das bleibe jedoch unangetastet, um die "unberührbare Zone" des Nationalparks zu schützen, erläuterte Tapia im Interview mit dem öffentlichen Fernsehsender Gama TV. In dem Gebiet leben Urvölker in freiwilliger Isolation. Zudem werde ein Teil der Öleinnahmen würde für den Naturschutz im Nationalpark verwendet.
Umweltschützer haben versucht, die Ölförderung in dem rund 10.000 Quadratkilometer großen Nationalpark mit Hilfe eines Referendums zu verhindern. Dies scheiterte Anfang Mai, weil laut Nationalem Wahlrat zu wenige gültige Stimmen zusammengekommen waren. Die Aktivisten hatten mehr als 750.000 Unterschriften gesammelt, von denen über die Hälfte für ungültig erklärt wurden. Das ecuadorianische Parlament stimmte der Ölförderung im Nationalpark im Oktober 2013 unter Auflagen zu.