Katholische Kirche in Nicaragua stimmt Treffen mit Regierung zu

Katholische Kirche in Nicaragua stimmt Treffen mit Regierung zu
Nach langem Zögern hat die katholische Kirche in Nicaragua ihre Bereitschaft zu einem Dialog mit der linksgerichteten Regierung unter Präsident Daniel Ortega erklärt.

Das bestätigten Kardinal Leopoldo Brenes und der Bischof von Granada, Jorge Solórzano Pérez, nach einer gemeinsamen Messe, wie die Tageszeitung "El Nuevo Diario" am Sonntag (Ortszeit) berichtete. "Ein Dialog ist immer besser als ein Krieg, der keinen Nutzen bringt", sagte Pérez. Zwischen der Regierung der sandinistischen Freiheitsbewegung FSLN und der katholischen Kirche herrscht seit langem Eiszeit. Die Bischöfe hatten wiederholt Vetternwirtschaft und Korruption der Regierung kritisiert.

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Das erste Treffen zwischen Regierung und Bischöfen soll jetzt am Mittwoch stattfinden. In einem Kommuniqué erbat die Bischofskonferenz von den Gläubigen Unterstützung. Die Bischöfe kündigten an, die Krise der Institutionen und die Lage der Familien in dem mittelamerikanischen Land diskutieren zu wollen.

Die nicaraguanische Bischofskonferenz hatte mehrfach öffentlich eine Absage des Treffens erwogen. Grund dafür waren Wiederbesetzungen von hohen Posten durch staatliche Funktionäre in den vergangenen Wochen. Die Bischöfe hatten die Wahlen als Farce bezeichnet. Auf heftige Kritik der katholischen Kirche war auch die von Ortega durchgesetzte Verfassungsänderung im Dezember vergangenen Jahres gestoßen. Ortega, der gerade seine dritte Amtszeit absolviert, sicherte sich damit eine unbeschränkte Wiederwahl zu und erhielt weitgehende Regierungsbefugnisse. Der 68-jährige ehemalige Guerillakämpfer war erstmals von 1985 bis 1990 Präsident. Er wurde 2006 und 2011 wiedergewählt und strebt eine erneute Kandidatur 2016 an.