Aufgrund des demografischen Wandels und älter werdenden Kirchenmitgliedern werde es künftig problematisch, genügend Beschäftigte zu finden, sagte Künkel am Samstag bei der Tagung des braunschweigischen Kirchenparlaments in Goslar.
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Schon jetzt seien in einigen sozialen Einrichtungen bis zu 20 Prozent der Beschäftigten nicht Mitglied einer christlichen Kirche, bilanzierte Künkel. Der 2005 verfassten sogenannten Loyalitätsrichtlinie der EKD zufolge setzt die berufliche Mitarbeit in Kirche und Diakonie eine Zugehörigkeit zur Kirche voraus. Wer aus der Kirche ausgetreten ist, sei für den Dienst in der evangelischen Kirche und der Diakonie ungeeignet, heißt es darin. Für Konfessionslose oder Angehörige anderer Glaubensrichtungen kann im Einzelfall eine Einstellung geprüft werden.
Unabhängig von ihrem Glauben müssten die Mitarbeitenden aber über den kirchlichen Auftrag der diakonischen Einrichtungen informiert sein, betonte Künkel. Die Landeskirchen müssten Mittel bereitstellen, um darüber zu informieren. "Das ist eine erhebliche Investition." Das Diakonische Werk in Niedersachsen biete bereits Glaubensinformationskurse an. Das Werk beschäftigt derzeit rund 50.000 Mitarbeiter. Bundesweit betreibt die Diakonie rund 28.000 Einrichtungen mit 450.000 Beschäftigten.
Mit neuem Namen Profil stärken
Mit einem neuen Namen will das im Januar gegründete niedersächsische Werk zudem sein kirchliches Profil stärken. Am 25. Juni soll in einer Mitgliederversammlung über den Titel "Diakonisches Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen" abgestimmt werden. Der Bezug zu den Kirchen habe im bisherigen Namen gefehlt, sagte Künkel. Er sei aber für die öffentliche Wahrnehmung wichtig. "Kirche ist nicht denkbar ohne Diakonie und umgekehrt."
Das Diakonische Werk in Niedersachsen war im Januar gegründet worden. Die hannoversche und braunschweigische Landeskirche ließen ihre bisherigen Werke in dem neuen Zusammenschluss aufgehen. Die Diakonien der Evangelisch-reformierten Kirche sowie der Landeskirche Schaumburg-Lippe blieben eigenständig. Beide sind aber zugleich Mitglieder im landesweiten Werk. Mit der Diakonie der oldenburgischen Kirche schloss das neue Werk eine Sondervereinbarung, diese beteiligte sich zunächst nicht am Zusammenschluss.