Ausstellungen in Altenburg erinnern an Luther-Zeitgenossen Spalatin

Ausstellungen in Altenburg erinnern an Luther-Zeitgenossen Spalatin
Im thüringischen Altenburg ist am Samstag eine Sonderausstellung zum Luther-Zeitgenossen und Weggefährten Georg Spalatin (1484-1545) eröffnet worden. Unter dem Motto "Steuermann der Reformation" werden im Residenzschloss das Wirken Spalatins und seine Bedeutung für Thüringen und darüber hinaus dargestellt.

Nach Angaben von Kurator Hans Joachim Kessler gibt in der Schau die Reichs- und Landesgeschichte den Hintergrund ab für die Biografie des Theologen, der als Georg Burkhardt in Spalt bei Nürnberg geboren wurde und sich später nach seinem Geburtsort nannte. Er gilt als Chronist der Geschichte im damaligen Mitteldeutschland. Selbst in Theologenkreisen sei der Mitstreiter von Martin Luther kaum bekannt, sagte Kessler. Der evangelische Pfarrer und spätere Altenburger Superintendent habe jedoch der entstehenden Glaubensbewegung "große Dienste geleistet".

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Den zeithistorischen Hintergrund erhellen auf 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche mehr als 350 Objekte von über 40 Leihgebern aus dem In- und Ausland. Zu den konkreten Aufgaben Spalatins in der kurfürstlich-sächsischen Residenz Altenburg gehörten unter anderem die Auflösung der Klöster, die Kontrolle der evangelischen Kirchgemeinden und die Einführung der neuen Gottesdienstordnung.

Seine lebenslange Freundschaft mit Martin Luther (1483-1546) begann spätestens 1514. Nach dem Reichstag von Worms vermittelte er 1521 in geheimer Mission des sächsischen Kurfürsten Friedrich die Schutzhaft Luthers auf der Wartburg. In Altenburg führte er 1525 die Reformation ein. Seine Wirkungsstätte war die Bartholomäikirche, in der er nach seinem Tod auch begraben wurde. Dort wird er mit einer Dauerausstellung gewürdigt.

Junkermann: Glaube hat politische Konsequenzen

Schirmherrinnen der bis 2. November laufenden Ausstellung sind Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) und die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann. Christlicher Glaube habe politische Konsequenzen, betonte Junkermann bei der Eröffnung. In Altenburg habe Glaube Politik gemacht und zu Veränderungen beigetragen, "für die wir heute - bei allem, was kritik- und verbesserungswürdig sein mag - von Herzen dankbar sind", sagte Junkermann. Auch unsere Gesellschaft brauche Menschen, die sich aus der Freiheit des Glaubens heraus engagieren, zum Beispiel für Flüchtlinge, betonte die Bischöfin.