Die Auszeichnung wird vom Leo Baeck Institute New York verliehen. Die Vergabe fand erstmals in Deutschland statt. Wie es in der Begründung für die Auszeichnung heißt, würdige man mit der Medaille Gaucks mutige und integre Positionen und seine ebenso klaren wie sensiblen Worte zu komplexen politischen Themen, die sich mit der Auseinandersetzung und dem Erbe der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts beschäftigen.
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In seiner Dankesrede bezeichnete der Bundespräsident es als eine "Ehre, die Medaille in Berlin entgegen nehmen zu dürfen". "Leo Baeck und Berlin, das gehörte einst zusammen, und es wächst posthum auch wieder zusammen, Stück für Stück", sagte Gauck laut Redemanuskript. Der Rabbiner Leo Baeck (1873-1956) wurde durch sein soziales und politisches Engagement zum Vorbild für die jüdische Glaubensgemeinschaft.
Gauck hob zudem die Bedeutung des erst 2013 eröffneten Berliner Büros des Leo Baeck Institutes hervor. Fast 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hätte Leo Baeck wieder einen festen Platz in Berlin, sagte der Bundespräsident. "Sein Engagement für die deutsch-jüdische Kultur war nicht vergebens: So wie er zu Berlin gehört, so gehört jüdisches Leben heute wieder zu Deutschland." Auch mit Blick auf Herausforderungen in den jüdischen Gemeinden, sei das Berliner Leo-Baeck-Büro ein Signal, das Mut mache.
Das Forschungsinstitut für deutsch-jüdische Geschichte mit Hauptsitz in New York würdigt mit der Medaille seit 1979 Jahr für Jahr Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die gemeinsame deutsch-jüdische Kultur verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger waren unter anderen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau und der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne).