Nigeria zeigt sich offen für Gespräche mit Boko Haram

Nigeria zeigt sich offen für Gespräche mit Boko Haram
Die nigerianische Regierung hat der Terrorgruppe Boko Haram Gespräche über die Freilassung der rund 240 aus ihrem Internat verschleppten Schülerinnen in Aussicht gestellt.

Der Minister für besondere Aufgaben, Taminu Turaki, erklärte Medienberichten zufolge: "Das Fenster zu Verhandlungen ist immer noch offen". Turaki leitete im vergangenen Jahr einen Ausschuss, der sich im Auftrag der Regierung um ein Abkommen mit einigen Boko-Haram-Mitgliedern bemühte und im Gegenzug Amnestie anbot.

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Nach der Veröffentlichung eines knapp halbstündigen Videos durch die Terrorgruppe am Montag konnten Angehörige laut einem Online-Bericht der nigerianischen Zeitung "This Day" vom Dienstagabend rund 80 der Schülerinnen identifizieren. Der mutmaßliche Anführer von Boko Haram, Abubakar Shekau, hatte in dem Video erklärt, er sei zum Austausch der nicht-islamischen Mädchen gegen alle inhaftierten Gruppenmitglieder bereit.

Als Soldaten verkleidete Boko-Haram-Kämpfer hatten Mitte April mehr als 270 Schülerinnen aus ihrer Schule im Nordosten Nigerias entführt. Rund 30 von ihnen konnten fliehen. Boko Haram versteht sich selbst als Teil des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Der Name Boko Haram bedeutet übersetzt etwa "Westliche Bildung ist verboten". Die Gruppierung kämpft für die Einführung eines islamischen Staats in den nördlichen Landesteilen Nigerias. Allein in diesem Jahr soll sie bereits rund 1.500 Menschen getötet haben.

Unterdessen schlugen die Einwohner dreier Dörfer in Nordnigeria laut einem Bericht des Senders BBC einen Angriff der Boko Haram zurück. Dabei seien etwa 200 Boko-Haram-Kämpfer getötet worden, sagte ein Augenzeuge der BBC. Die Dörfer hätten eine Bürgerwehr gegründet, um sich gegen die Islamisten zu wehren. Unweit der drei Ortschaften hatten Boko-Haram-Extremisten vor rund einer Woche bei einem Angriff auf die Stadt Gamboru Ngala mehr als 300 Menschen getötet.