Nicht nur die Zahl der Delikte sei gestiegen, sondern auch die Aggressivität, heißt es in einem auf der Jahrestagung der Bischofskonferenz veröffentlichten Dokument, wie die Zeitung "La Nacíon" am Wochenende berichtete. Korruption sei ein "soziales Krebsgeschwür", das Ungerechtigkeit und Aggressionen fördere.
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Das Land unternehme zu wenig gegen diese Missstände und durch die Langsamkeit der Justiz sei eine Kultur der Straffreiheit entstanden, kritisierten die Bischöfe. Die Armen dürften nicht stigmatisiert und für den Anstieg der Gewalt verantwortlich gemacht werden dürften.
Besonders Besorgniserregend sei das zunehmende Drogenproblem in Argentinien. "Wir dürfen uns nicht an ein Leben mit Drogen und Gewalt gewöhnen oder gleichgültig werden", sagte Bischof José María Aranceto. Er warf der Regierung vor, nicht genügend gegen den Drogenhandel zu unternehmen. Die Regierung von Präsidentin Cristina Kirchner wies die Kritik umgehend zurück.
Doch Experten warnen schon seit einiger Zeit vor einem zunehmenden Drogenproblem in Argentinien. Von 2010 bis 2013 hat sich laut den Vereinten Nationen der Konsum von Kokain verdoppelt. Argentinien war bislang nur Transitland, gilt aber inzwischen als wichtiger Produzent von Kokain. Auch die organisierte Kriminalität stieg an. Offizielle Daten über beschlagnahmte Drogen oder Drogendelikte existieren nicht, da die Regierung diese nicht zur Verfügung stellt.