Ihnen reichen die Ankündigungen von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) für eine Pflegereform nicht.
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Die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Pflegeeinrichtungen müssten noch stärker entlastet werden, fordert die Bundesvorsitzende des evangelischen Fachverbandes, Renate Gamp, in einem epd-Gespräch: "Die Situation in der Pflege wird immer kritischer."
Die Pflegeexpertin kritisiert, dass die für 2015 geplanten Leistungserhöhungen der Pflegeversicherung um vier Prozent die Kostensteigerungen nicht ausgleichen können. Nach Gamps Auffassung müssten die Leistungen der Pflegekassen bis zum Jahr 2020 verdoppelt werden, damit sich Pflegebedürftige wieder die Betreuung leisten können, die sie benötigen. "Menschen mit Pflegebedarf dürfen nicht über Gebühr auf staatliche Unterstützung angewiesen sein", sagt sie.
Gegen den Fachkräftemangel in der Pflege fordert Gamp, das Schulgeld abzuschaffen. "Das ist das mindeste, was getan werden muss, um mehr Menschen für eine Pflegeausbildung zu interessieren." Außerdem hätten die Pflegekräfte Anspruch auf einen "verlässlichen Tariflohn". Gefragt seien auch "neue, attraktive Ausbildungsprofile, die mehr Karrierewege zulassen". Daher unterstütze der evangelische Pflegeverband DEVAP die Regierungspläne zur Vereinheitlichung der Pflegeausbildung.
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Der Verfassungsklage des Sozialverbandes VdK gegen Missstände in der Pflege wird sich der diakonische Verband nicht anschließen. Gamp will die politische Diskussion darüber intensivieren, "dass unsere Gesellschaft die vordringliche Aufgabe hat, gut mit ihren Pflegebedürftigen umzugehen". Diesem Ziel dienten auch die öffentlichkeitswirksamen Aktionen der Diakonie am 12. Mai.