Mindestens 2.500 Tote nach Erdrutsch in Afghanistan befürchtet

Mindestens 2.500 Tote nach Erdrutsch in Afghanistan befürchtet
Nach dem verheerenden Erdrutsch im Norden Afghanistans haben Rettungskräfte am Samstag weiter nach Überlebenden gesucht.

Wie der Gouverneur der Provinz Badakhshan, Shah Waliwallah Adib, mitteilte, sind vermutlich mindestens 2.500 Menschen von der Schlammlawine getötet worden. Bislang seien nur acht Dorfbewohner lebend geborgen worden, Hunderte würden vermisst.

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In der bergigen Provinz an der Grenze zu Tadschikistan war am Freitag nach heftigen Regenfällen ein ganzes Dorf mit Hunderten Häusern westlich der Stadt Faisabad unter Geröll und Erde begraben worden. Das afghanische Militär flog am Samstag Rettungsteams nach Badakshan, weil die bergige und wenig entwickelte Gegend gerade nach Regenfällen schwer zugänglich ist.

Die Einsatzkräfte haben den Angaben zufolge jedoch nur Schaufeln und andere einfache Geräte, um nach den Opfern zu suchen. Es fehlt an Maschinen, um Erde und Steine schnell abzutragen und so mögliche Überlebende zu finden.

Hunderte Menschen sind zudem obdachlos und müssen bei den schlechten Wetterbedingungen in provisorischen Unterkünften ausharren. Badakshan grenzt an Tadschikistan, Pakistan und China. In der Provinzhauptstadt Faisabad unterhielt die Bundeswehr bis Oktober 2012 ein Feldlager.

Bundespräsident bestürzt über tödliche Schlammlawine

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich bestürzt über den verheerenden Erdrutsch mit Hunderten Toten in Afghanistan geäußert. In einem Beileidstelegramm an den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai schrieb Gauck am Samstag: "Die Bilder der verheerenden Zerstörungen durch die Schlammlawinen im Nordosten Afghanistan haben mich sehr betroffen gemacht." Mit "außerordentlicher Bestürzung" habe er von den vielen Opfern erfahren.

Gauck drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus und wünschte den Verletzten baldige Genesung. "Unsere Gedanken sind auch bei denjenigen, die durch die Naturkatastrophe ihre Existenzgrundlage verloren haben, und bei den Helfern, die sich in den betroffenen Gebieten um die Menschen kümmern", schrieb der Bundespräsident.