Kirchen mahnen bessere Begleitung Sterbender an

Kirchen mahnen bessere Begleitung Sterbender an
Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben am Samstag ihre diesjährige "Woche für das Leben" eröffnet.

Zum bundesweiten Auftakt im Erfurter Dom wurden die evangelischen und die katholischen Kirchengemeinden aufgerufen, bis zum 10. Mai die vielfältigen Gefährdungen des menschlichen Lebens in den Mittelpunkt von Gottesdiensten zu stellen. Damit solle in Kirche und Gesellschaft "für die Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit menschlichen Lebens in allen seinen Phasen" sensibilisiert werden.

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Im ökumenischen Auftaktgottesdienst verwies der sächsische Landesbischof Jochen Bohl auf die besondere Bedeutung der palliativen Versorgung schwerkranker Menschen. Die Humanität einer Gesellschaft zeige sich nicht zuletzt im Umgang mit den Sterbenden, betonte der stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die überall in Deutschland tätigen Hospizdienste "sprechen von der Hochschätzung des menschlichen Lebens in bewegender und unmissverständlicher Weise".

Der katholische Bischof von Hildesheim, Norbert Trelle, wandte sich in seiner Predigt nachdrücklich gegen aktive Sterbehilfe. Auftrag der Christen sei es, die Menschen im Sterben zu begleiten, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. "Wir dürfen uns nicht durch eine Hilfe zur Selbsttötung von ihnen abwenden, sondern müssen uns ihnen zuwenden." Zugleich stufte Trelle auch das ungeborene Leben als besonders schutzbedürftig ein.

Die vor über 20 Jahren begründete kirchliche Aktionswoche versteht sich als Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des Lebens. Das diesjährige Motto "Herr, Dir in die Hände" wurde nach einem Gedicht von Eduard Mörike gewählt.