Er habe in seinem Leben nur ganz wenige militante Atheisten getroffen, "aber sehr viele militante Gläubige", sagte der Philosoph am Dienstagabend bei einem Streitgespräch an der Universität Münster. Ihm und anderen Atheisten gehe es darum den Atheismus vom "subversiven Schwefelgeruch" zu befreien und ihn "als Streitkultur der Aufklärung gegen die neue Militanz religiöser Fundamentalisten zu verteidigen".
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Große deutsche Philosophen wie Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche hätten die Religion schärfer kritisiert, als es aktuell durch die Bewegung der "neuen Atheisten" geschehe, sagte Schmidt-Salomon. Neu sei nicht die Schärfe der Religionskritik, sondern deren "öffentliche Sichtbarkeit". Dem Atheismus habe es nie an guten Argumenten, nur an einer "guten PR" gefehlt. Das habe sich geändert. Millionen Menschen hätten sich von der traditionellen Religion verabschiedet und wollten frei von religiöser Bevormundung leben.
Der katholische Fundamentaltheologe Armin Kreiner von der Universität München kritisierte, dass in atheistisch geprägten Fernsehsendungen gläubige Menschen als "handverlesene Idioten" und "religiöse Volltrottel" dargestellt würden. Schmidt-Salamon gehe in seiner Religionskritik zu weit, wenn er das "Christentum als die Dümmste aller Weltreligionen" bezeichne.