Missbrauchsbeauftragter Rörig stellt Arbeitsprogramm bis 2018 vor

Foto: dpa/Soeren Stache
Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig.
Missbrauchsbeauftragter Rörig stellt Arbeitsprogramm bis 2018 vor
Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hat die Bundesländer aufgefordert, ihren Anteil an einem Hilfsfonds für Opfer sexuellen Missbrauchs zu leisten.

Die angestrebten 100 Millionen Euro seien bis heute nicht zusammengekommen, sagte Rörig am Dienstag in Berlin. Der Bund sei mit 50 Millionen Euro dabei. Bei den Ländern hätten sich nur wenige bereit erklärt, ihren Beitrag einzuzahlen.

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Rörig zufolge hat Mecklenburg-Vorpommern einen Beitrag geleistet, Bayern hat verbindliche Zusagen gemacht. Die anderen 14 Bundesländer müssten noch für den Hilfsfonds gewonnen werden. Der 100-Millionen-Euro-Fonds soll zur Hälfte von Bund und Ländern finanziert werden. Er startete am 1. Mai 2013 aber zunächst allein mit Mitteln des Bundes. Die Länder hatten vor allem die Verwendung der Mittel kritisiert.

Rörig äußerte sich anlässlich der Vorstellung seiner Arbeitsschwerpunkte für die kommenden fünf Jahre. "Es braucht Tempo und Ausdauer zugleich, wenn wir den zig-tausendfachen Missbrauch an Mädchen und Jungen in den kommenden Jahren besser verhindern und den Betroffenen schneller helfen wollen", betonte der Beauftragte. Das Netz aus Prävention und Hilfen müsse deutlich ausgebaut werden. Rörig will dazu einen Betroffenrat initiieren. Zudem will er Präventionsprogramme gegen sexuelle Gewalt an Schulen verstärken.

Rörig ist seit 2011 Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Die Stelle wurde geschaffen nach Bekanntwerden des Ausmaßes sexuellen Kindesmissbrauchs, unter anderem in katholischen Einrichtungen. Der Missbrauchsbeauftragte hatte zuletzt eine Aufwertung der Stelle gefordert und seinen Verbleib im Amt daran geknüpft. Rörig wurde Ende März für fünf weitere Jahre im Amt bestätigt.