Studie: Niederländer immer kirchenferner

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Studie: Niederländer immer kirchenferner
Der Entkirchlichungsprozess in den Niederlanden setzt sich unvermindert fort. Nur noch 30 Prozent der Bevölkerung bezeichneten sich 2012 als kirchenverbunden, wie eine am Montag in Den Haag veröffentlichte Studie des Sozial- und Kulturplanungsamts ergab. Im Jahr 1980 ordnete sich noch jeder zweite Niederländer einer christlichen Kirchen zu.

Parallel dazu ging auch der Kirchenbesuch zurück. Während in den 1960er Jahren noch jeder zweite Niederländer wöchentlich den Gottesdienst besuchte, nimmt aktuell nur noch jeder zehnte daran teil. Den stärksten Rückgang beim Gottesdienstbesuch verzeichnete den Angaben zufolge die römisch-katholische Kirche, die laut eigenen Statistiken knapp vier Millionen Mitglieder in den Niederlanden zählt.

Die Jungen glauben an Hölle und Teufel

Eine gegenläufige Entwicklung verzeichnet die Studie für kirchenverbundene Niederländer zwischen 17 und 30 Jahren. In dieser Altersgruppe vertritt jeder zweite die Ansicht, dass alle kirchlichen Vorschriften zu befolgen seien. Häufiger als ihre Eltern stufen sich kirchlich gebundene junge Niederländer als gläubig oder religiös ein und haben ein größeres Vertrauen in die Kirche.

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Diese Gruppe teile auch vorbehaltlos kirchliche Lehren, wie etwa den Glaube an Hölle und Teufel. Für die kirchliche Jugend sei ein starker Glauben der wichtigste Wert im Leben. Dieser Trend sei in protestantischen und katholischen Kreisen zu beobachten, folgert die Studie.

Ähnlich wie die jüngste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland weist die niederländische Studie nach, dass die Kirche eine wichtige Quelle für gesellschaftliches Engagement ist. Der Anteil von Freiwilligen ist danach mit 52 Prozent unter Kirchenmitgliedern oder regelmäßigen Gottesdienstbesuchern doppelt so hoch wie bei Niederländern, die kirchlich ungebunden sind. Auch bei freiwilligem Engagement im nicht-kirchlichen Bereich sind der Erhebung zufolge Kirchgänger deutlich überrepräsentiert.