Der Augsburger Weltbild-Verlag schließt bundesweit 53 seiner noch verbliebenen 220 Buchhandels-Filialen. Die Schließungen sollen über einen Zeitraum von einem Jahr erfolgen, teilte der Verlag am Montag mit. Die ersten 24 Buchläden geben demnach bereits im Juli den Betrieb auf.
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Von den Schließungen seien 293 der insgesamt rund 1.300 Mitarbeiter in den "Weltbild Plus"-Buchläden betroffen, hieß es weiter. Demnach wechseln 179 Beschäftigte für ein Jahr in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft. Von dort aus sollen sie in andere Stellen vermittelt werden. 114 Filialmitarbeiter, die auf 450-Euro-Basis arbeiten, erhalten eine Abfindung. Überdies erhielten einige Mitarbeiter aus den betroffenen Läden das Angebot, sich in andere Filialen versetzen zu lassen.
Das Amtsgericht Augsburg teilte am Montag mit, es habe offiziell das Insolvenzverfahren für "Weltbild Plus" eröffnet. Das Gericht ordnete dabei die Eigenverwaltung an. Die bisherigen Geschäftsführer können demnach das Unternehmen weiterführen. Ihnen wird jedoch ein Sachwalter an die Seite gestellt. Damit beauftragte das Amtsgericht den Augsburger Rechtsanwalt Christian Plail. Er gehört zur Kanzlei des Weltbild-Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz.
Plail sagte, dass der stationäre Buchhandel auch heute noch "eine strategisch relevante Säule" für Weltbild sei. Insolvenzverwalter Geiwitz will den Verlag weiterhin als Ganzes verkaufen. Um das Unternehmen attraktiver zu machen, hatte Weltbild im März bereits die Streichung von 656 Stellen bei der Konzernmutter bekanntgegeben.
Der Verlag hatte Anfang Januar Insolvenz angemeldet. Der Verlag hat weltweit derzeit noch rund 5.600 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin.