Die südafrikanische Hochschule ehrte am Freitag Huber für seine Beiträge als Wissenschaftler, Kirchenrepräsentant und Intellektueller zu Fragen der Sozialethik, wie die Universität Stellenbosch mitteilte.
In einer akademischen Feier wurden neben dem früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) drei Südafrikaner, der Unternehmer Edwin Hertzog, der Künstler David Julian Kramer und der vormalige Uni-Rektor Andreas van Wyk, mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. In der Begründung für die Ehrung verweist die Universität auch auf Hubers führende Rolle in der internationalen ökumenischen Bewegung sowie seine Kontakte zum Südafrikanischen Kirchenrat während der Zeit der Rassentrennung.
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Nach seinem Abschied von den kirchlichen Leitungsämtern hielt Huber sich bereits mehrfach zu längeren Studienaufenthalten in Südafrika auf. Seit 2010 ist der Theologe Fellow des Stellenbosch Institute for Advanced Studies. An dieser "Denkfabrik", die international renommierte Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen als Mitglieder hat, forscht Huber über Fragen von Gerechtigkeit und die Bedeutung christlicher Ethik für eine politisch und ethnisch plurale Gesellschaft wie die südafrikanische. Seit 2013 ist Huber der Universität Stellenbosch als Honorarprofessor verbunden.
Hubers Amtszeit als Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz endete im November 2009 nach 16 Jahren. Von 2003 bis 2009 war er Vorsitzender des Rates der EKD. Vor der Übernahme kirchlicher Leitungsämter war Huber Professor für Systematische Theologie in Marburg und Heidelberg und an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft tätig. 1985 leitete er als Präsident den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Düsseldorf.
Heute lehrt der Theologieprofessor an der Humboldt-Universität Berlin und an der Universität Heidelberg. Er ist Mitglied im Deutschen Ethikrat. Zudem hält Huber Vorträge und berät ausgewählte Institutionen aus Wirtschaft, Politik, Medien und Gesellschaft sowie Führungskräfte in ethischen, gesellschaftlichen und religiösen Fragen. Seine Schwerpunkte sind Wirtschaftsethik, Bildung und Bioethik.