In den vergangenen Monaten hatte es heftige Diskussion um eine aus Sicht von Kritikern unnötige Aufwertung der Akzeptanz sexueller Vielfalt im Bildungsplan gegeben. Anfang April kündigte die grün-rote Landesregierung eine Neufassung der entsprechenden Passagen in dem Arbeitspapier an.
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Derzeit erproben rund 60 Schulen im Südwesten den Bildungsplan in einer Arbeitsfassung. Praktiker kritisierten, dass das Papier sprachlich zu kompliziert und wegen vieler Querverweise schwer zu lesen sei, sagte Minister Stoch. "Wir wollen die Lehrkräfte noch stärker einbeziehen, damit die neuen Bildungspläne an den Schulen gut umgesetzt werden können", erläuterte er. Außerdem soll die Zahl der Erprobungsschulen ausgeweitet werden.
Das Thema sexuelle Vielfalt habe im Unterricht an den Erprobungsschulen noch keinen größeren Schwerpunkt gebildet, da es erst vor wenigen Monaten in das Arbeitspapier aufgenommen worden sei, sagte der Minister. Andererseits sei über die Akzeptanz verschiedener sexueller Orientierungen schon bislang mit den Schülern gesprochen worden. Stoch sieht nach eigenen Worten bei Einführung des neuen Bildungsplans im Blick auf die Akzeptanz sexueller Vielfalt "nullkommanull Skandalisierungspotenzial". Der Streit und die Demonstrationen gegen diesen Teil des Plans seien eher auf Missverständnisse zurückzuführen sowie ein Zeichen dafür, dass das Thema in der Gesellschaft noch nicht ausdiskutiert sei.