Die Enthüllung des Erinnerungsortes sei der Abschluss gemeinsamer und langer Recherchen mit Überlebenden und Angehörigen, sagte Kustos Harry Stein von der KZ-Gedenkstätte am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in der Thüringer Kulturstadt.
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Die 169 Piloten und Besatzungsmitglieder der Alliierten Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg waren über Frankreich abgeschossen und zunächst von der Resistance versteckt worden. Ihre Verhaftung durch die Gestapo sei "erst später und in anderen Zusammenhängen" erfolgt, sagte Stein. Dabei sei nicht selten Verrat im Spiel gewesen. Aus einem Gestapo-Gefängnis bei Paris seien die Flieger im August 1944 mit Tausenden inhaftierten Franzosen nach Buchenwald deportiert worden.
Die Soldaten aus den USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland und Jamaika seien im Lager anfangs wie die übrigen Häftlinge behandelt worden. "Erst als der Neuseeländer Phil Lamason als ranghöchster Offizier sich weigerte, die Gruppe zur Zwangsarbeit zu schicken und sich dabei auf das Genfer Kriegsgefangenenabkommen berief, wurde die SS aufmerksam", berichtete Stein.
Die Einweisung der Flieger in ein Konzentrationslager sei ein Bruch der damals üblichen Verfahrensweise gewesen. Die West-Alliierten waren "entsetzt über Buchenwald". "Sie mussten erleben, wie täglich Menschen in den provisorischen Massenunterkünften starben." Zu ihren Beobachtungen gehörten auch die Zusammenstellung eines Auschwitz-Transports von Sinti-Kindern und das Hängen eines polnischen Häftlings auf dem Appellplatz.
"Sie haben das ganze Gräuel-Spektrum des Lagers erlebt und kämpften ums Überleben", fasste Stein das Ergebnis der Recherchen zusammen. Am 19. Oktober 1944 seien die Flieger bis auf die Kranken ins Kriegsgefangenenlager im heute polnischen Sagan verlegt worden. Zur Enthüllung des Gedenksteins am Sonntag werden drei Veteranen aus den USA und ein kanadischer Ex-Flieger in Weimar erwartet.