Trotz steigender Patientenzahlen seien im Jahresdurchschnitt nur 77 Prozent der Kapazitäten in den Kliniken ausgelastet, sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch). Das bedeute, dass von den rund 501.000 Klinikbetten etwa 113.000 leer stünden. Man müsse fragen, ob diese hohe Bettenzahl notwendig sei, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen. "Vielleicht ist ein Abbau oder eine Umwandlung überzähliger Betten sinnvoller", sagte der Minister.
###mehr-artikel###Gröhe präzisierte zugleich die geplanten Reformen im Krankenhausbereich. Dabei werde Qualität eine deutlich größere Rolle spielen als bislang, sagte der Minister. Er forderte die Krankenhäuser auf, ihre Patienten künftig umfassend über die Qualität ihrer Leistungen zu informieren und zwar in verständlicher und präziser Form. "Die Menschen sollen die Informationen verstehen, ohne vorher ein Medizin- und Jurastudium absolvieren zu müssen."
Aber auch beim Geld soll die Qualität künftig eine zentrale Rolle spielen, so Gröhe. So könnten durch Zu- und Abschläge gute Leistungen besser und schlechte Leistungen schlechter bezahlt werden. Zudem sollten jene Kliniken mehr Geld erhalten, die durch zusätzliche Anstrengungen bestrebt sind, ihre Qualität zu verbessern. Die große Koalition hat sich auf eine umfassende Reform des Krankenhaus-Sektors verständigt. Diese soll von einer Kommission aus Vertretern von Bund und Ländern vorbereitet werden.