Die Überfälle auf mehrere Dörfer, bei denen etwa 100 Menschen getötet wurden, hätten in einer abgelegenen und waldreichen Region stattgefunden, hieß es in dem Bericht, der am Donnerstag von der Menschenrechtsorganisation veröffentlicht wurde.
Die rund 8.000 internationalen Soldaten sind laut "Human Rights Watch" jedoch in den Städten im Südwesten stationiert, patrouillieren aber nicht regelmäßig zwischen den Siedlungen. In den Dörfern und auf den Straßen seien die Menschen weiterhin schutzlos.
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Derweil kündigte das Nachbarland Tschad an, seine Truppen an den etwa 6.000 Mann starken afrikanischen Einheiten abzuziehen. Die 850 Soldaten seien trotz ihres Engagements "Opfer einer grundlosen und böswilligen Kampagne" geworden, erklärte Tschads Außenminister, Moussa Faki Mahamat, am Donnerstag am Rande des EU-Afrika-Gipfels in Brüssel, wie der französische Sender RFI berichtete. Sie würden für das gesamte Leid in der Zentralafrikanischen Republik verantwortlich gemacht. Den Soldaten wird immer wieder vorgeworfen, Partei für die Muslime zu ergreifen.
Die Ankündigung ist ein schwerer Rückschlag für den Versuch, die Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik einzudämmen. Verstärkung für die internationalen Soldaten kommt von der Europäischen Union. Die EU beschloss am Dienstagabend formell die baldige Entsendung einer 1.000 Soldaten starken Truppe nach Zentralafrika.
Die Lage in der Zentralafrikanischen Republik war auch Thema auf den EU-Afrika-Gipfel in Brüssel. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon appellierte an die internationale Gemeinschaft, mehr Soldaten und andere Hilfe in das Krisenland zu schicken. Ban dringt auf die Entsendung von etwa 10.000 UN-Soldaten und 2.000 Polizisten in das von Gewalt erschütterte Land.