Wie die Universität Bayreuth am Mittwoch mitteilte, wird dem 71-Jährigen die Ehrung am 4. April verliehen. Die Laudatio hält Margot Käßmann, Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017. Der Preis erinnert an die preußische Prinzessin und Förderin der Künste Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758).
###mehr-artikel###
Mit dem Preis will die Stadt das "nachhaltige politische Wirken" des Theologen in den Jahren vor und während der friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR würdigen, die letztlich zum Fall der Mauer und zur deutschen Wiedervereinigung führte. Führer war von 1980 bis 2008 evangelischer Gemeindepfarrer der Nikolaikirche in seiner Geburtsstadt Leipzig. Seit dem 20. September 1982 lud er zu regelmäßigen Friedensgebeten in die Nikolaikirche ein, die sich zunächst gegen das Wettrüsten in Ost und West wandten.
Später initiierte Führer unter anderem einen Gesprächskreis "Hoffnung für Ausreisewillige". In der Protestbewegung gegen die politischen Verhältnisse in der DDR spielte die Nikolaikirche im Herbst 1989 eine Schlüsselrolle. Dass die Montagsdemonstrationen friedlich verliefen, wird auch den Aufrufen zur Gewaltlosigkeit bei den Friedensgebeten angerechnet. Für sein Engagement wurde Führer in den vergangenen Jahren bereits mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter 2005 mit dem Augsburger Friedenspreis.
Der "Wilhelmine-von-Bayreuth-Preis" wird von der Stadt Bayreuth an Persönlichkeiten verliehen, die sich im internationalen Bereich auf kulturellem, sozialem, politischem oder wissenschaftlichem Gebiet um die interkulturelle Verständigung verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem der nigerianische Literatur-Nobelpreisträger Wole Soyinka, der Dirigent Daniel Barenboim und die senegalesische Frauenrechtlerin Madjiguène Cissé.