"Ich glaube, die klerikale Ära ist vorbei. Die Amtskirche, wie wir sie kennen, ist erledigt", sagte der katholische Theologe in einem Interview der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit". Die Macht der Bischöfe mache sich lächerlich, wenn ihr die Zustimmung der Gläubigen fehle: "Dann wird sie zur Persiflage."
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"Bei uns nehmen die Menschen die Machtverhältnisse nicht mehr als gegeben hin. Sie finden es unerträglich, wenn die Hierarchie in offenem Widerspruch zum Evangelium handelt", fügte zu Eltz hinzu, der auch Mitglied des Limburger Domkapitels ist.
In der Limburger Affäre sei es nur vordergründig um Geld gegangen, sagte zu Eltz: "Tebartz war kein Verschwender und kein Protzbischof. Es ging um Macht." Der Bischof sei kein "Wüterich, er hatte Manieren und ein gewinnendes Auftreten. Aber das war nur der Samthandschuh um die Stahlkralle." In Wirklichkeit habe Tebartz-van Elst gemacht, was er wollte, "einfach weil er der Bischof war. Zu Eltz: "Mir ist klar geworden, solche Macht muss weg."
Mit Blick auf die Limburger Affäre zeigte sich zu Eltz erneut selbstkritisch und räumte seine Mitschuld am Bauskandal ein: "Wir haben zu viel geschwiegen. Da war ich dabei." Er forderte die katholische Kirche auf, Konsequenzen aus dem Fall Limburg zu ziehen. "Wir brauchen eine Kultur der Fehlbarkeit in der unfehlbaren Kirche!"