Dabei sei es zweitrangig, welche Selbstverpflichtungserklärung eine Spendenorganisation unterzeichnet. Jede Initiative, die dazu diene, die Organisationen zu mehr Transparenz zu motivieren, sei sinnvoll, sagte Felser vor Beginn des Deutschen Fundraising Kongresses am Mittwoch in Berlin.
Die Expertin plädiert für "einfache, übersichtliche Auskünfte auf der eigenen Homepage" über den Status der Gemeinnützigkeit, die Mittelherkunft und -verwendung, die Projektarbeit sowie über Entscheidungsstrukturen. "Das bringt mehr Transparenz und damit Vertrauen", sagte Felser.
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So beteiligen sich aktuell knapp 530 Organisationen an der von der Antikorruptionsorganisation Transparency International ins Leben gerufenen Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ). Unterzeichner der ITZ verpflichten sich unter anderem dazu, die Satzung, die Namen der wesentlichen Entscheidungsträger sowie Angaben über Mittelherkunft, Mittelverwendung und Personalstruktur zu veröffentlichen. Daneben gibt es weitere Siegel und Transparenz-Initiativen.
Das kostenpflichtige Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen trugen Ende 2013 genau 245 Hilfswerke. Das kostenlose "Wirkt-Siegel" der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft Phineo tragen aktuell knapp 170 Projekte. Auch die 118 im Verband Entwicklungspolitik (VENRO) zusammengeschlossenen Nichtregierungsorganisationen verpflichten sich auf einen Verhaltenskodex zu Transparenz. Im Deutschen Spendenrat haben sich 68 gemeinnützige Organisationen dazu verpflichtet, keine sittenwidrige Werbung einzusetzen und bestimmte Qualitätsstandards einzuhalten. So muss etwa der Jahresbericht offen gelegt und durch einen Rechnungsprüfer bestätigt werden.
Mit Blick auf die zahlreichen Transparenz-Initiativen und Spendensiegel in Deutschland sagte Felser, entscheidend sei, dass "klar und verständlich" geregelt wird, welche Daten eine spendensammelnde Organisation veröffentlichen muss. "Viele scheuen allerdings den Verwaltungs- und Kostenaufwand oder das Licht der Öffentlichkeit."
Der Deutsche Spendenrat ist ein Dachverband von Spenden sammelnden, gemeinnützigen Organisationen. Mitglieder sind unter anderem der Arbeiter-Samariter-Bund, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, World Vision Deutschland, Bethel und die "Aktion Deutschland Hilft". Der Spendenrat hat einen Schiedsausschuss, der bei Verstößen Sanktionen gegen Mitgliedsorganisationen verhängen kann.