Die Kirche müsse sich auf ihre Botschaft konzentrieren und zugleich Kontakt zur Gesellschaft und zum Alltag der Menschen halten, sagte der Professor dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bei einer Tagung in Münster befassen sich von Dienstag an erstmals Soziologen und Theologen mit der Anfang März vorgestellten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
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Pollack ergänzte, christlicher Glaube wachse nicht im stillen Kämmerlein. "Er bedarf der Bestätigung durch andere Menschen und wächst durch die Beteiligung des Einzelnen am kirchlichen Leben." Aufgabe der Kirche sei es daher, ansprechende Gottesdienste zu gestalten und gesprächsbereit zu sein. Darüber hinaus forderte Pollack die Kirchen auf, die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien auszubauen.
Der Religionssoziologe betonte, "es geht darum, ein gemeindliches Leben zu entfalten, das Menschen anzieht und das sie als bereichernd erleben". Für den Fall, dass die Kirche nicht auf die an sie gestellten Herausforderungen reagiert, warnte er: "Die Kirche wird weiter schrumpfen, die Bedeutung der Älteren wird proportional wachsen." Im Großen und Ganzen rechne er mit einer sich fortsetzenden Verkleinerung, sagte Pollack.
Anfang März hatte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihre 5. Kirchenmitgliedschaftsbefragung veröffentlicht. Die Untersuchung ergab, dass 32 Prozent der Protestanten in Deutschland der Kirche allenfalls nur noch sehr schwach verbunden sind. 15 Prozent gaben an, der evangelischen Kirche sehr verbunden zu sein.