"Wir als Gestalter und Architekten stehen vor der Herausforderung, neue Nutzungen für Gebäude zu ermöglichen, ohne die Historie zu verleugnen, damit diese funktional und lebendig bleiben", sagte Grabenhorst am Montagabend dem epd in Wolfsburg.
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Aus Sicht der Architekten gebe es konzeptionell dabei zunächst keine Grenzen, erläuterte Grabenhorst. Grenzen setzten allerdings der künftige Zweck des Gebäudes, der finanzielle Spielraum und der Denkmalschutz. Entscheidend sei die Frage, ob eine Kirche nach dem Umbau weiterhin für Religion und Gottesdienst genutzt werde. Wichtig sei auch, dass alle beteiligten Seiten Gehör fänden: "Historische und sakrale Gebäude sind stark identitätsstiftend, und oftmals hängen an ihnen Gefühle und Erinnerungen."
Grabenhorst hatte 2008 eine evangelische Kirche zur Synagoge umgebaut und 2010 dafür den Niedersächsischen Staatspreis erhalten. Derzeit gestaltet sie den Umbau der evangelischen Christuskirche in Hannover zu einem internationalem Chorzentrum. Allein in der Region Hannover wurden in den vergangenen sieben Jahren meist aus finanziellen Gründen elf evangelische Kirchen entwidmet und teilweise verkauft.