Dabei trat auch der radikal-islamische Prediger Pierre Vogel auf, der 2001 zum Islam übertrat und zu den führenden Salafisten in Deutschland zählt. Trotz Gegendemonstrationen mit etwa 100 Teilnehmern sei die Lage entspannt, sagte ein Polizeisprecher dem epd. Zu Gegenkundgebungen hatten die rechtspopulistische Gruppe "Die Hannoveraner" und Mitglieder der linken Szene aufgerufen.
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Die Salafisten planen ein radikal-islamisches Missionszentrum in Hannover. Der salafistische Verein "Der Schlüssel zum Paradies" will dort unter anderem Seminare für Menschen anbieten, die zum Islam übertreten wollen. Der Salafismus ist eine radikal-islamische Strömung, die eine ausschließliche Orientierung an den Prinzipien von Koran und Sunna verlangt. Einige Salafisten sind gewaltbereit und befürworten den "Heiligen Krieg", um einen Gottesstaat zu errichten.
Die Salafisten seien nicht dialogbereit und wollten die Gesellschaft spalten, sagte der Islambeauftragte der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Wolfgang Reinbold. Zwar halte er es für realistisch, dass der Verein ein Zentrum in der Landeshauptstadt errichte, doch gebe es noch keinen konkreten Anhaltspunkt für eine Immobilie. Dieser Einschätzung schließt sich auch der niedersächsische Verfassungsschutz an.
Die Behörde beobachtet die Salafisten nach eigenen Angaben seit 2011. In Niedersachsen sei die Szene vom politischen Salafismus geprägt, der sich vor allem missionarisch und propagandistisch betätige und Gewalt ablehne, hieß es. 2012 schätzten die Verfassungsschützer die Zahl der Anhänger bundesweit auf 4.500.