Wo um Wege, Prioritäten und Verantwortung gerungen werde, könne es nicht immer ohne Streit vor sich gehen, sagte Kurschus am Freitag in Schwerte.
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"Die Aufgabe der Kirche besteht um Gottes und der Menschen willen keineswegs darin, Streitfragen mit der zähen Soße der Harmonie zuzudecken", sagte Kurschus auf dem Kongress über die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft, eine der zentralen Veranstaltungen der westfälischen Kirche zum Themenjahr "Reformation und Politik" der Reformationsdekade.
Streitfragen dürfe die Kirche nicht mit einem "wolkigen Wertehimmel" überdecken, sagte die leitende Theologin. Oft gehe es um sehr konkrete Wertekonflikte, wie beispielsweise Arbeitsplätze oder Klimaschutz, Schuldenabbau oder Bildung, Mütterrente oder Generationengerechtigkeit. Die Kirche müsse gelegentlich Streit "auch geradezu anzetteln und ausrichten, ihm Raum, Zeit und Sorgfalt widmen - in einer und für eine Gesellschaft, die oft in simplen Ja-Nein-Alternativen oder totaler Einigkeit feststeckt".