Von den Kürzungen betroffen seien Mitarbeite aus der Verwaltung und der Logistik. Geiwitz informierte die Beschäftigten am Donnerstag bei einer Betriebsversammlung über seine Pläne. Die betroffenen Mitarbeiter sollen das Angebot bekommen, in eine Qualifizierungsgesellschaft zu wechseln. Bei der Suche nach Investoren gibt es laut Geiwitz bislang lediglich "unverbindliche Angebote".
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Dort erhalten sie nach Angaben der Gewerkschaft ver.di zwischen 85 und 90 Prozent ihres bisherigen Nettolohns. Finanziert werde die Gesellschaft mit Mitteln der katholischen Verlagseigner. Die Kirche zahle einen zweistelligen Millionenbetrag, hieß es. Darüber hinaus erhielten die betroffenen Beschäftigten Kurzarbeitergeld. Ziel ist es, die Weltbild-Mitarbeiter über die Gesellschaft in andere Jobs zu vermitteln.
Nach ver.di-Angaben wechseln zum 1. April zunächst 582 Mitarbeiter in die Transfergesellschaft. Weitere 74 Beschäftigte sollen im Spätherbst folgen. Über diese Stellen werde jedoch noch einmal verhandelt. Gekürzt werde vor allem im Callcenter, in der IT- und der Marketingabteilung. Die betroffenen Mitarbeiter sollen bei ihrem Ausscheiden eine Abfindung erhalten. "Das war das Maximale, das wir erreichen konnten", sagte ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck.
Ziel: Das Unternehmen als Ganzes verkaufen
Wer genau von den Streichungen betroffen ist, erfuhren die Mitarbeiter am Donnerstag noch nicht. Man werde die Kollegen in Einzelgesprächen am Freitag informieren, sagte Konzernbetriebsratschef Timm Bossmann. Am Standort Augsburg verbleiben nach den Stellenstreichungen noch gut 1.000 Stellen, vor Beginn des Insolvenzverfahrens im Januar waren es nach Angaben der Gewerkschaft etwa 1.950. Rund 300 Beschäftigte haben demnach seitdem freiwillig das Unternehmen verlassen.
Insolvenzverwalter Geiwitz machte unterdessen klar, dass auch das Filialnetz von Weltbild nicht von Kürzungen verschont bleiben werde. Dort sind rund 1.700 Mitarbeiter beschäftigt. Mit einer Entscheidung darüber, wie viele Stellen dort wegfallen, sei jedoch frühestens für Ende April zu rechnen. Der Insolvenzverwalter will das Unternehmen weiterhin als Ganzes verkaufen und sucht dafür einen Investor. Es gebe bislang "unverbindliche Angebote", die eigentlichen Verhandlungen mit möglichen Interessenten würden aber erst beginnen.
Bis zum 24. März sollen die Investoren verbindliche Angebote abgeben. Laut Gewerkschaft verhandelt Geiwitz derzeit mit fünf Interessenten. Der Verlag hat weltweit derzeit noch rund 5.600 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin.