Seit den 1950er Jahren seien immer mehr ausländische Arbeitskräfte, Flüchtlinge oder Aussiedler nach Deutschland gekommen, sagte Jochen Oltmer, Professor des Osnabrücker Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, am Dienstag in Osnabrück. Erst seit einigen Jahren habe das Thema Migration aber vor allem in einigen stadtgeschichtlichen Museen an Bedeutung gewonnen. In Zukunft müsse in Ausstellungen und Projekten noch deutlicher gemacht werden, dass Einwanderer die Gesellschaften schon immer geprägt hätten.
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Der 2010 gegründete Arbeitskreis Migration des Deutschen Museumsbundes traf sich zu einer Tagung mit Vertretern des Instituts. Der Museumsbund vertritt die Interessen aller Museen in Deutschland.
Stadtmuseen könnten etwa Geschichten von Migranten anhand von Biografien und Alltagsgegenständen illustrieren, betonte Oltmer. Gute Beispiele seien etwa das Auswandererhaus in Bremerhaven mit der 2012 eröffneten Abteilung zum Thema Einwanderung und das Kulturgeschichtliche Museum in Osnabrück mit seinem virtuellen Migrationsmuseum.
Auch andere Museen könnten sich dem Thema noch mehr öffnen, sagte Sarah Metzler vom Deutschen Museumsbund. Verschiedene Kunst-, Naturkunde- und Mehrspartenmuseen hätten bereits Migrationsprojekte gestartet.