"Untersuchungen zeigen, dass Ein-Euro-Jobs nicht dazu geeignet sind, Arbeitslose nachhaltig in den Arbeitsmarkt wiedereinzugliedern", sagte eine Sprecherin am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie verdrängten zudem häufig reguläre Arbeitsplätze. Das wirkungslose Instrument gehöre daher abgeschafft.
###mehr-artikel###Der Bund der Steuerzahler unterstützt damit einen Vorschlag des Hamburger Sozialsenators Detlef Scheele (SPD). Er hatte gefordert, Ein-Euro-Jobs abschaffen, die mit der wirklichen Arbeitswelt nichts zu tun haben. In einem Brief an den Bundesrechnungshof, aus dem die "Süddeutsche Zeitung" (Montagsausgabe) zitierte, bezeichnete der SPD-Politiker einige der Maßnahmen als "Infantilisierung der Arbeitsmarktpolitik". Zweckfrei zu arbeiten, sei für Hartz-IV-Empfänger "nicht motivationsfördernd", hob Scheele hervor.
Auch die Bundesagentur für Arbeit sieht Verbesserungsbedarf. Nach den geltenden Bestimmungen müssen Ein-Euro-Jobs im öffentlichen Interesse und wettbewerbsneutral sein. Diese Regelungen zwängen die Jobcenter dazu, peinlich genau darauf zu achten, dass Ein-Euro-Jobber eine zusätzliche Aufgabe übernehmen, sagte Bundesagentur-Vorstandsmitglied Heinrich Alt der "Süddeutschen Zeitung": "Das führt automatisch zu marktfernen Parallelwelten."
Deutlich gesunken
Die Zahl der Ein-Euro-Jobber ist dem Bericht zufolge jüngst deutlich gesunken. Nach der Einführung 2005 seien im Schnitt 300.000 Hartz-IV-Empfänger gefördert worden, inzwischen seien es nur noch 84.000.