"Wir müssen uns freimachen von der Vorstellung, dass es externen Akteuren immer gelingen kann, komplexe soziale Veränderungen zu steuern", sagte Dembinski dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitagsausgabe): "Hier sind unsere Möglichkeiten begrenzter, als wir es zugeben." Wenn es der westlichen Politik gelinge, eine weitere Eskalation zu verhindern, wäre schon viel gewonnen.
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Kritik übte der wissenschaftliche Mitarbeiter der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung an der Europäischen Union: "Was man der EU vorwerfen muss, ist im Vorfeld der Krise nicht hinreichend russische Bedenken und Interessen in Rechnung gestellt zu haben." Auslöser der Krise war das Angebot eines EU-Partnerschaftsabkommens mit der Ukraine. "Ein Dialog mit Moskau wäre sinnvoll, da krisenpräventiv gewesen", sagte Dembinski.
Der Friedensforscher warnte zudem die Bundesregierung, ihre militärische Zurückhaltung aufzugeben. Natürlich hätten die militärischen Interventionen, über die die Politik jetzt rede, wenig mit den großen kriegerischen Tragödien des vergangenen Jahrhunderts zu tun. Richtig aber sei, dass militärische Interventionen der vergangenen Dekade nur einen sehr begrenzten Nutzen gehabt hätten.