"Aseptische Priester aus dem Labor, wo alles sauber und schön ist, helfen der Kirche nicht", sagte er am Donnerstag bei einer Begegnung mit römischen Pfarrern im Vatikan.
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Die Kirche von heute müsse vielmehr ein "Feldlazarett" sein, das die Wunden der Menschen heile. Wer verletzt sei, benötige als erstes Pflege der offenen Wunden, "keine Analysen". Erst in einem späteren Schritt müssten "Therapien von Spezialisten" zum Einsatz kommen. Die Verletzungen vieler Menschen führte der Papst auf materielle Probleme und Skandale auch in der Kirche zurück.
Vor wenigen Tagen hatte Franziskus dargelegt, was einen guten Bischof ausmache. Die Kirche brauche keine Manager, sondern mutige und milde Glaubenszeugen. Als Seelsorger sollten die Bischöfe authentisch sein und ihrer Herde nahe. Dabei sei es wichtig, sich nicht von Routine und Langeweile fangen zu lassen, denn dann bestehe die Gefahr, zu einem "permanent Anderen" zu fliehen. Wenn der Priester nicht genug in sich selbst, in Christus und in seiner Kirche verankert sei, laufe er Gefahr, dass er ständig dafür Kompensationen suche und seiner Herde keinen Schutz bieten könne, warnte der Papst.