Entwicklungsministerium will Freiwilligendienst "weltwärts" behalten

Entwicklungsministerium will Freiwilligendienst "weltwärts" behalten
Das Bundesentwicklungsministerium will die Zuständigkeit für den Freiwilligendienst "weltwärts" behalten. Das 2008 ins Leben gerufene Programm sei "von jeher untrennbar mit unserem entwicklungspolitischen Bildungsauftrag verbunden", sagte eine Ministeriumssprecherin am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD war die Verlagerung des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes in die Zuständigkeit des Familienministeriums vereinbart worden. Man sehe "weltwärts" dadurch aber nicht berührt, teilte die Sprecherin mit. Auch im Organisationserlass der Bundesregierung finde sich keine einschlägige Regelung.

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Entwicklungsorganisationen haben die geplante Verlagerung wiederholt kritisiert. "Wir befürchten, dass durch den Wechsel der Zuständigkeit Geld gespart werden soll", sagte der Geschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor, Thomas Antkowiak, dem epd. "Die fachliche Expertise des Entwicklungsministeriums ist für 'weltwärts' unverzichtbar", betonte er. Misereor werde sich weiter dafür einsetzen, dass die Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag nicht umgesetzt werde.

Jährlich gehen nach Angaben des Ministeriums rund 3.500 Jugendliche aus Deutschland als "weltwärts"-Freiwillige in Entwicklungsländer. Seit diesem Jahr kommen mit dem Programm auch junge Menschen aus Afrika, Asien, Osteuropa und Lateinamerika als Freiwillige nach Deutschland.