Birma: "Ärzte ohne Grenzen"- Arbeit in Krisen-Gebiet verboten

Birma: "Ärzte ohne Grenzen"- Arbeit in Krisen-Gebiet verboten
Birmas Regierung hat der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" die weitere medizinische und humanitäre Arbeit im westlichen Rakhine-Staat untersagt.

Ein entsprechendes Abkommen mit der Organisation wird nicht verlängert, wie regionale Medien am Freitag unter Berufung auf einen Regierungssprecher berichteten. Hintergrund der Entscheidung dürfte eine zunehmende Verärgerung der Regierung über die Hilfsorganisation sein.

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Das Hilfswerk hatte im Januar erklärt, seine Mitarbeiter hätten fast zwei Dutzend Verletzte mit Schuss-, Schlag- und Stichwunden einer Region behandelt, in der es zeitgleich ein Massaker gegeben haben soll. Von dem Massaker, bei dem mehr als 40 Menschen der muslimischen Minderheit der Rohingyas getötet wurden, hatten die UN und Menschenrechtler unter Berufung auf Augenzeugen berichtet.

Die Regierung bestreitet, dass es ein solches Massaker gegeben hat, und beschuldigt "Ärzte ohne Grenzen" der Veröffentlichung falscher Informationen. Die Behörden werfen der Organisation zudem vor, die muslimischen Rohingya gegenüber der buddhistischen Bevölkerung zu bevorzugen. Die Ärzteorganisation arbeitet nach eigenen Angaben seit fast 20 Jahren im Rakhine-Staat und versorgt sämtliche ethnischen Bevölkerungsgruppen.

In der Region im Westen Birmas kommt es seit Juni 2012 wiederholt zu blutigen Konflikten zwischen Buddhisten und Muslimen, bei denen nach offiziellen Angaben mehr als 240 Menschen getötet wurden. Etwa 140.000 Bewohner mussten fliehen, die Mehrheit davon muslimische Rohingya. Menschenrechtler werfen Birmas Regierung ethnische Säuberungen, Mord und Verfolgung in der Region vor. Etwa 90 Prozent der rund 60 Millionen Einwohner Birmas sind Buddhisten, die Muslime machen ungefähr vier Prozent aus.