TV-Tipp des Tages: "Donna Leon: Das Gesetz der Lagune" (ARD)

iStockphotos
TV-Tipp des Tages: "Donna Leon: Das Gesetz der Lagune" (ARD)
TV-Tipp des Tages: "Donna Leon: Das Gesetz der Lagune", 28. Februar, 20.15 Uhr im Ersten
Weil den beiden Männern, die mit dem Kahn absaufen, zuvor ein Schlafmittel verabreicht wurde, hat es Commissario Brunetti nicht bloß mit einem Doppelmord, sondern alsbald auch mit einer Mauer des Schweigens zu tun.

Auch wenn die ARD der Verfilmung des Romans "Das Gesetz der Lagune", einem von Donna Leons besten Venedig-Krimis, keck das Entstehungsjahr 2006 anheftet: Gedreht worden ist der Film drei Jahre zuvor, als noch Produzentin Katharina M. Trebitsch für die Brunetti-Verfilmungen verantwortlich war. Unmittelbar drauf wechselte die Reihe zu teamWorx, wo Erfolgsschmied Nico Hofmann dafür sorgte, dass die Adaptionen deutlich ergebnisorientierter, sprich: auf Quote getrimmt ausfielen: Sie wurden heller, freundlicher, "frauenaffiner".

Mauer des Schweigens

Tatsächlich ist schon der Einstieg in diesen Film recht spektakulär, wenn ein Fischerboot ziemlich effektvoll in die Luft fliegt. Weil den beiden Männern, die mit dem Kahn absaufen, zuvor ein Schlafmittel verabreicht wurde, hat es Commissario Brunetti (Uwe Kockisch) nicht bloß mit einem Doppelmord, sondern alsbald auch mit einer Mauer des Schweigens zu tun: Auf der Insel Pellestrina hält man zusammen wie Pech und Schwefel. Als die Polizei mit ihren Befragungen nicht weiterkommt, bietet sich Brunettis heimliche Liebe, Signorina Elettra (Annett Renneberg) als "Under Cover"-Ermittlerin an. Dem Commissario ist zwar nicht wohl dabei, doch er nimmt das Angebot an, nicht ahnend, dass sich Elettra damit geradewegs in Lebensgefahr begibt.

Da sich vor und hinter der Kamera seit Jahren das gleiche Ensemble und das gleiche Personal tummeln, muss man schon ganz genau hinschauen, um die handschriftlichen Unterschiede nach dem Wechsel der Produzenten zu erkennen. Sie sind weniger stilistischer als vielmehr atmosphärischer Natur: "Das Gesetz der Lagune" ist unterm Strich ein ziemlich düsterer Film. Selbst wenn Regisseur Sigi Rothemund und sein Stammkameramann Dragan Rogulj die Handlung wie gehabt immer wieder mit postkartenschönen Bildern unterbrechen oder Uwe Kockisch einfallslos über Brücke und Plätze wandern lassen: Das Venedig dieses auf Pellestrina entstandenen Films ist ein alles andere als einladender Ort.

Sehenswert ist "Das Gesetz der Lagune" dennoch, oder womöglich sogar erst recht, zumal Signorina Elettra endlich mal mehr zu tun hat als bloß Brunetti mit ihrem Charme zu bombardieren. Was Annett Renneberg wirklich kann, wenn man sie lässt, durfte sie allerdings erst ein Jahr später in dem Kinofilm "Devot" beweisen, in dem die Darstellerin richtig gefordert wurde und an ihre Grenzen gehen musste. In den Episodenrollen sind unter anderem Tim Bergmann und Hansa Czypionka als Neffe und Onkel zu sehen.