Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider begrüßte die Wahl des Staatsrechtlers di Fabio. Als engagierter Debattenteilnehmer und katholischer Christ stehe er für eine "multiperspektivische Betrachtung" der Reformation, sagte Schneider, der zugleich Vorsitzender des Kuratoriums Luther 2017 ist. Das Kuratorium aus Spitzenvertretern von Kirche und Staat ist das zentrale Gremium zur Vorgebereitung des Reformationsjubiläums 2017.
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Der neue Beirat soll nach dem Willen des Kuratoriums die aktuelle Relevanz und Bedeutung der Reformation für die Zukunft des Gemeinwesens ins Zentrum der Beratungen rücken. Aufgabe des Beirates sei es, die "Relevanz der reformatorischen Grundeinsichten für Gegenwart und Zukunft einer europäischen Gesellschaft" zu entfalten.
"Die Reformation soll nicht nur historische Erinnerung sein und wissenschaftlich präzis aufgearbeitet werden", sagte Schneider. Auch das Potenzial der Kirchenreform für gesellschaftliche Debatten und Orientierungen der Gegenwart sollte bearbeitet werden. Wesentliche Errungenschaften der Neuzeit wie etwa die Gewissensfreiheit, die Bildungsgerechtigkeit oder die Teilhabe aller an Entscheidungsprozessen seien in der Reformation grundgelegt, argumentierte der Theologe.
Johannes Schilling gibt Leitung ab
Bisher leitete der Kirchenhistoriker Johannes Schilling (Kiel) den Beirat. In der ersten Berufungsperiode befasste sich das Wissenschaftlergremium mit grundsätzlichen Überlegungen zur Bedeutung der Reformation und legte dazu ein Thesenpapier vor. Neben dem Kuratorium und Wissenschaftlichen Beirat gibt es Lenkungsausschuss zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017. Dort hat Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) aus Sachen-Anhalt den Vorsitz.
Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal der Thesenanschlag von Martin Luther (1483-1546) in Wittenberg. Der Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformationsbewegung. Die EKD bereitet das Jubiläum seit 2008 mit einer sogenannten Lutherdekade vo