Der koptische Bischof Anba Damian prangert die Gewalt gegen Frauen in Ägypten an. "Sie haben weder Schutz noch Rechte", sagte Damian in Höxter dem Evangelischen Pressedienst (epd). Besonders Frauen, die kein Kopftuch tragen und damit als Christinnen zu erkennen sind, würden auf der Straße angegriffen. Auch Vergewaltigungen, Entführungen und Zwangsverheiratungen von minderjährigen koptischen Mädchen ereigneten sich fast täglich. "Diese grausame Praxis der Zwangsislamisierung muss aufhören", forderte der Bischof.
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Internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung erhofft sich der Bischof vom Weltgebetstag der Frauen am 7. März, der in diesem Jahr das nordafrikanische Land am Nil in den Mittelpunkt stellt. Unter dem Titel "Wasserströme in der Wüste" will die ökumenische Aktion auf die Lage der Frauen seit der ägyptischen Revolution von 2011 aufmerksam machen. Die Gottesdienstordnung wird von Christinnen aus Ägypten erstellt. Frauen in mehr als 170 Ländern nehmen daran teil.
Die Hoffnungen der Frauen in Ägypten seien nach dem "Arabischen Frühling" enttäuscht worden, sagte Damian. In der Regierungszeit des islamischen Präsidenten Mohammed Mursi seien sie durch Übergriffe systematisch eingeschüchtert worden: "Die Moslembrüder haben Frauen mit versuchten Vergewaltigungen bewusst in Angst gesetzt, damit sie nicht mit demonstrieren."
Die Lage habe sich auch unter der Militärregierung nicht gebessert, beklagte Damian. Das christliche Fernsehen in Ägypten berichte jeden Tag über vermisste Mädchen, Diskriminierung und Gewalt gegenüber koptischen Familien. "Es ist zweifelhaft, ob die Christen dort jemals ihre Rechte erhalten", stellt Damian resigniert fest. Der Weltgebetstag solle ein Signal für die Ehre, Würde und den Schutz der Frauen in der gesamten arabischen Welt setzen, betonte der Bischof. Menschenrechtsverletzungen müssten gestoppt werden.
Die koptisch-orthodoxe Kirche existiert bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus und gehört damit zu den weltweit ältesten Kirchen. Weltweit wird die Zahl der koptischen Christen auf rund 15 Millionen geschätzt, die meisten leben in Ägypten.