Dem bislang 40 Millionen Euro umfassenden Topf fehlten 200 Millionen Euro, um die Hilfsansprüche ehemaliger Heimkinder zu decken, teilte die Parlamentarische Staatssekretärin Caren Marks (SPD) am Mittwoch nach Angaben des Bundestags vor dem Familienausschuss mit. 10.000 Menschen stünden auf den Wartelisten. Mit ihnen könnten derzeit keine Vereinbarungen über Hilfen abgeschlossen werden.
Bund und Länder verhandeln derzeit über eine Aufstockung des Fonds. Seit längerem ist klar, dass die bisherigen Mittel nicht reichen werden und der Bedarf unterschätzt wurde.
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Marks sagte, Menschen, die in Heimen der DDR körperliche oder psychische Schäden erlitten haben, könnten 10.000 Euro für Sachhilfen beantragen. Dazu kämen Rentenersatzleistungen, wenn die Opfer in den Heimen hätten arbeiten müssen. Jeder Antragsteller erhält nach ihren Angaben rund 12.000 Euro. Dies sei bei der Schaffung des Fonds nicht absehbar gewesen, sagte Marks.
Der DDR-Heimkinderfonds wurde nach dem Vorbild des mit insgesamt 120 Millionen Euro gefüllten Hilfsfonds für Opfer der Heime der frühen Bundesrepublik aufgelegt. Im Westen zahlen Bund, Länder und - als Träger vieler Einrichtungen - die Kirchen in den Fonds ein. Für den Ost-Fonds teilen sich Bund und Länder je zur Hälfte die Kosten.
Die Verhandlungen zwischen dem Bundesfamilienministerium und den Fachministern der Ost-Länder waren vor zwei Wochen ohne Ergebnis unterbrochen worden. Dabei hieß es, man sei sich einig, dass der Fonds "erheblich" aufgestockt werden müsse. Konkrete Zahlen wurden aber nicht genannt. Die Gespräche sollen demnächst fortgesetzt werden, nach Angaben des Bundesfamilienministeriums steht allerdings noch kein Termin fest.