Minister Müller fordert mehr Solidarität von EU-Staaten im Syrien-Konflikt

Minister Müller fordert mehr Solidarität von EU-Staaten im Syrien-Konflikt
Zum Abschluss eines zweitägigen Besuchs in Jordanien hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) an die EU-Staaten appelliert, mehr Solidarität zur Bewältigung der Syrien-Krise zu zeigen.

"Jordanien, Irak, die Türkei und der Libanon können diese Probleme nicht alleine schultern", sagte Müller am Montagabend in der jordanischen Hauptstadt Amman. Europa müsse mehr Solidarität zeigen.

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Müller will sich auf EU-Ebene für eine gemeinsame Initiative einsetzen. "Wir können uns hier nicht wegducken", unterstrich der CSU-Politiker. Die Flüchtlingsfrage müsse in der europäischen Diskussion wieder nach oben rutschen. Ein entsprechendes Koordinierungstreffen könnte bereits in wenigen Monaten in Brüssel stattfinden. Neben Vertretern der EU-Staaten sollen auch Abgesandte der Aufnahmeländer teilnehmen.

Müller sprach sich zudem für eine langfristige Unterstützung der Syrien-Flüchtlinge aus, die in den Nachbarländern Zuflucht gefunden hatten. "Wir müssen davon ausgehen, dass die Flüchtlinge nicht sechs Monate, sondern fünf Jahre bleiben", hob der Entwicklungsminister hervor. Man müsse für sie Infrastruktur oder Bildungschancen schaffen, damit sie eine Perspektive in den Aufnahmeländern bekommen. Dies gelte vor allem für Kinder und Jugendliche.

In Jordanien hatte der Entwicklungsminister dazu Gespräche mit politischen Vertretern geführt sowie das Flüchtlingslager Zaatari und weitere Hilfsprojekte besucht. Angaben der jordanischen Regierung zufolge sind in dem Land fast eine Millionen syrische Flüchtlinge untergekommen. Die Vereinten Nationen schätzen, dass seit Beginn der Krise 2011 mehr als neun Millionen Menschen auf der Flucht sind. Deutschland hat bisher rund 380 Millionen Euro an Hilfen bereitgestellt.