Laumann sagte am Donnerstag in Berlin, eine Pflegekraft sollte soviel verdienen "wie ein guter Handwerker". Wenn ein 22-jähriger examinierter Krankenpfleger bei einer Zeitarbeitsfirma in Norddeutschland elf Euro brutto in der Stunde verdiene, sei das deutlich zu wenig.
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Mit solchen Löhnen werde es nicht gelingen, gegen den Fachkräftemangel in der Pflege anzugehen, sagte Laumann. Er kündigte eine Studie über Lohnhöhen und die regionalen Unterschiede bei der Bezahlung an. Es gebe auch Regionen, in denen Pflegekräfte gut verdienen, sagte er. Man müsse genau hinschauen.
Der frühere nordrhein-westfälische Sozialminister und langjährige Bundestagsabgeordnete ist seit vier Wochen im Amt, das um die Pflege erweitert worden ist. Die Pflegepolitik werde in den kommenden vier Jahren eine zentrale Rolle spielen, sagte Laumann. Zugleich warnte er vor zu hohen Erwartungen. Mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeits-Begriffs - der Umstrukturierung der Pflegeversicherung zugunsten der Demenzkranken - seien nicht alle Probleme gelöst.
Kern der Reform, die unter wechselnden Regierungen seit mehr als neun Jahren im Gespräch ist, ist eine stärkere Differenzierung der Pflegestufen, damit Demenzkranke mehr Geld bekommen. Union und SPD haben die Reform aber schon auf das Ende ihrer Regierungszeit verschoben.