"Die Bundesregierung hätte sich der Zulassung in den Weg stellen und sie verhindern können, stattdessen hat sie dem Genmais Tür und Tor geöffnet", sagte Grünen-Chefin Simone Peter der "Passauer Neuen Presse" (Mittwochsausgabe). Für ein Verbot der Genmais-Sorte des US-Konzerns Dupont Pioneer hatte sich am Dienstag unter Vertretern der 28 EU-Staaten keine ausreichende Mehrheit gefunden. Deutschland enthielt sich der Stimme, weil sich verschiedene Bundesministerien uneinig sind.
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"Damit tragen CDU, CSU und die SPD Verantwortung dafür, wenn Gentechnik jetzt auf die Äcker und auf die Teller kommt", sagte Peter. Die Grünen wollten den Kampf gegen Gentechnik nun zum Schwerpunkt im Europawahlkampf machen. "Die Ermöglichung der Zulassung des Genmaises in Brüssel ist ein Offenbarungseid dieser Bundesregierung und ein Dammbruch für Gentechnik in Europa."
Nachdem der EU-Ministerrat zu keiner qualifizierten Mehrheit für oder gegen eine Freigabe der Pflanze gelangt ist, entscheidet nun die EU-Kommission über die Zulassung. Die Behörde hat bereits Zustimmung signalisiert.
Der Mais 1507 enthält ein Gen eines Bakteriums, das ihn für die Larven des Schädlings Maiszünsler giftig macht. Außerdem ist die Sorte unempfindlich gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufonisat.
Kritische Wissenschaftler warnen, die Sorte könnte auch andere Tierarten wie Schmetterlinge und Motten vergiften. Die EU-Nahrungsmittelbehörde EFSA hat dagegen im Lauf der Jahre sechs positive Gutachten vorgelegt.