"Filme gehören zum kulturellen Bild-Gedächtnis der Gesellschaft", sagte Bahr auf dem Ökumenischen Empfang anlässlich der Berlinale am Sonntag. Sie seien Erinnerungen daran, "wer wir waren und wie wir werden wollten. Sie sind wichtige Zeugnisse der Zeit."
Die anstehende Digitalisierung dürfe nicht zu einer kulturellen Demenz führen, vielmehr brauche es gut gepflegte Filmdepots für die bewegten Bilder. "Filme müssen bleiben, wenn sie aus den Kinos verschwunden sind", betonte Bahr vor zahlreichen Gästen aus der Filmbranche, Kultur und Politik.
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Als Gastredner forderte der Regisseur Philip Gröning ("Die große Stille", "Die Frau des Polizisten"), den Film wieder stärker in den gesellschaftlichen Diskurs zu bringen. Er wünsche sich ein Kino, das wagemutig und engagiert Themen aufgreife, die den Zuschauer herausfordern und neue Sichtweisen vermitteln.
Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Gebhard Fürst, wies darauf hin, dass vor 60 Jahren erstmals eine katholische Jury bei der Berlinale einen Preis vergeben habe. Die evangelische Filmarbeit habe 1963 eine eigene Jury eingerichtet, seit 1992 sei eine Ökumenische Jury vertreten.
Bischof Fürst würdigte den Regisseur Ken Loach als einen Vertreter eines sozial engagierten Kinos. "Seine Filme leben von der Authentizität der Bilder des einfachen Lebens und der mitfühlenden Anteilnahme am Leben der kleinen Leute", sagte er. So sei es kein Zufall, dass das Festival diesem Altmeister des britischen Kinos in diesem Jahr den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk verleihe. Schon seit langem genieße Loach die höchste Wertschätzung in der kirchlichen Filmarbeit. Kein anderer Regisseur sei häufiger mit kirchlichen Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem mehrfach bei der Berlinale.
Bei dem Empfang in Berlin wurde auch die diesjährige Ökumenische Jury vorgestellt. Die Präsidentschaft hat der Bremer Pastor Dirk von Jutrczenka übernommen. Ihm zur Seite stehen Karel Deburchgrave (Belgien), Gabriella Lettini (USA), Thomas Schüpbach (Schweiz), Christoph Strack (Deutschland) und Antonio Urrata (Italien). Die Ökumenische Jury wird am 15. Februar ihre Entscheidungen verkünden.