Gewaltsame Proteste in Rio de Janeiro

Foto: dpa/Marcelo Sayão
Gewaltsame Proteste in Rio de Janeiro
In Rio de Janeiro ist es bei einer Demonstration gegen Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr zu Ausschreitungen gekommen.

Der zunächst friedliche Protest von rund 1.000 Menschen am Donnerstagabend schlug nach einem Bericht der Tageszeitung "O Globo" (Freitagsausgabe) plötzlich in Gewalt um. Vermummte Demonstranten warfen Steine, die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.

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Sieben Demonstranten wurden dem Bericht zufolge verletzt. Ein TV-Journalist erlitt schwere Schädelverletzungen und wurde noch in der Nacht notoperiert. Er befand sich in Lebensgefahr. Unklar ist, wer für die Attacke auf den Kameramann verantwortlich ist. Der brasilianische Journalistenverband forderte unverzüglich Aufklärung.

Sechs Monate vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien ist die Situation wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten angespannt. Die Regierung unter Präsidentin Dilma Rousseff gerät aufgrund der zunehmenden Unzufriedenheit der Bevölkerung unter Druck.

Im Juni und Juli vergangenen Jahres gingen bei Massendemonstrationen insgesamt eine Million Menschen auf die Straße. Sie forderten mehr Geld für das marode Bildungs- und Gesundheitswesen. Es waren die größten Proteste nach Ende der Diktatur. Auch damals waren Fahrpreiserhöhungen für den öffentlichen Nahverkehr in São Paulo der Auslöser der landesweiten Demonstrationswelle.