Unicef fordert mehr Einsatz für Kinderrechte

Unicef fordert mehr Einsatz für Kinderrechte
Das Hilfswerk Unicef hat die Politik in Deutschland aufgefordert, sich stärker für die Rechte von Kindern einzusetzen.

Bund und Länder müssten ihre Verpflichtungen aus der UN-Kinderrechtskonvention konsequenter verfolgen und insbesondere benachteiligte Kinder stärker fördern, mahnte das Kinderhilfswerk am Mittwoch in Köln. Vor allem die Ursachen von Kinderarmut müssten stärker bekämpft werden. Unicef zufolge leben in Deutschland rund 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche über viele Jahre in Armut.

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Die anhaltenden Probleme seien erneut bei den Vereinten Nationen auf Kritik gestoßen, erklärte Unicef. So mahnte der UN-Kinderrechtsausschuss am Mittwoch in Genf, die Bundesregierung müsse mehr Mittel für die Förderung benachteiligter Kinder und von Kindern mit Migrationshintergrund bereitstellen. Flüchtlingskinder unter 18 Jahren sollten die gleichen Rechte wie alle anderen Kinder genießen. Dies beinhalte auch das Recht darauf, mit ihren Eltern zusammen zu leben.

Der Kinderrechtsausschuss bemängelte darüber hinaus eine unzureichende Koordinierung der Kinder- und Jugendpolitik. Es gebe zu wenige Maßnahmen, die Kinderrechte bekanntzumachen, sowie eine unbefriedigende Datenlage zur Situation der Kinder in Deutschland.

"Das Urteil internationaler Kinderrechtsexperten zeigt, dass Deutschland bis heute ein Konzept zur Verwirklichung der Kinderrechte für alle Kinder fehlt", kritisierte Sebastian Sedlmayr von Unicef Deutschland. Zum dritten Mal seit 1994 habe der UN-Ausschuss die Bundesregierung aufgefordert, Kinderrechte im Grundgesetz festzuschreiben. "Die Bundesregierung sollte die Empfehlungen des Ausschusses jetzt ernst nehmen und umsetzen", forderte Sedlmayer.